Qualitäten und Handelsformen von Weihrauch
Qualitäten und Handelsformen unterscheiden sich bei den verschiedenen Boswellia-Arten erheblich und sorgen immer wieder für Verwirrung. Einheitliche Qualitätsstandards gibt es leider nicht, da jedes Land, in dem Weihrauch geerntet wird, die Qualität mit einem anderen Maßstab bemisst.
Die Größe der Harzstücke: Beim Boswellia serrata gelten kleinere Stücke als qualitativ besser wohingegen beim Boswellia sacra die größeren Stücke als qualitativ besser gelten. Grundsätzlich gilt jedoch im Weihrauchhandel: Je größer die Stücke desto höher wird die Qualität eingestuft.
Die Farbe: Die weitläufige Meinung ist, dass heller Weihrauch qualitativ besser ist. Dies ist jedoch ein Mythos aus alter Zeit. In erster Linie ist die Farbe von der jeweiligen Boswellia-Art abhängig und sagt nichts über Reinheit und Wirkung aus. So sondern der Boswellia neglecta oder rivae typischerweise nur bräunlich bis schwarze Harze ab. Auch der Erntezeitpunkt kann die Farbe beeinflussen. Dies ist beim Boswellia sacra aus dem Oman der Fall.
Der Gehalt an ätherischen Ölen: Je höher der Anteil an ätherischen Ölen desto besser ist die Duftwirkung und je höher lässt sich die Qualität des Weihrauches einstufen, Besonders erwähnen möchten wir hier den Boswellia sacra aus dem Oman, der einen wirklich hohen Gehalt an ätherischen Ölen hat. Der Gehalt der ätherischen Öle ist zum einen abhängig von der Boswellia-Art, aber auch vom Erntezeitpunkt und von der Wetterlage. Daher unterscheiden sich die Düfte fast jedes Jahr, selbst wenn man die gleiche Qualität kauft.
Die Reinheit: Der Weihrauch sollte von Plastikteilen, Schmutz und Holzstücken größtenteils befreit sein. Wobei wir jedoch anmerken möchten, das enthaltene Rindenstückchen ihren eigene Duftcharakter und Wirkung haben und die Duftqualität dadurch ehr steigt als sinkt.
Der Preis ist auch ein Merkmal woran man eine gute Qualität erkennen kann. Ist der Weihrauch im Vergleich zu günstig handelt es sich unter aller Wahrscheinlichkeit um keinen natürlichen Weihrauch.
Der Preis wird jedoch nicht nur durch die Qualität, sondern auch durch Angebot und Nachfrage beeinflusst. Oft stehen Sorten einer bestimmten Region nur in kleine Menge zur Verfügung, weil es dort Kriege oder Naturkatastrophen gegeben hat. Dies macht den Import schwieriger und macht sich dann auch im Preis bemerkbar. Andere Sorten, wie zum Beispiel der Weihrauch aus dem Dhofar-Gebirge im Oman, stehen generell nur begrenzt zur Verfügung, da die Ausfuhr stark reglementiert ist. Hinzu kommt, dass der Oman-Weihrauch auch noch die allerbeste Qualität besitz. Diese zwei Faktoren – beste Qualität und das nur begrenzt verfügbar – lassen den Preis schnell steigen.
